Index-Policen – Segen oder doch eher Fluch?

In unserem Beitrag befassen wir uns ausführlich mit diesen Fragen und geben verständliche Erklärungen. Spätestens jetzt sollten Sie zum Versicherungs-Ordner greifen und prüfen ob Ihre Verträge bestmöglich mit Ihren Vorstellungen übereinstimmen oder ob eine Überarbeitung notwendig ist.

Im Jahre 2015 aus dem Boden gestampft soll die Index-Police die Antwort auf alle Versicherungsfragen im Vorsorgebereich sein. Ein Versicherungs-Hybrid vereint die größten Wünsche des klassischen Deutschen Anlegers: Sicherheit gepaart mit möglichen Renditechancen. Zeit ein Fazit zu ziehen und die Dinge intensiver zu beleuchten.

Welche Formen der Verzinsung und Anlage gibt es?
In unserer Welt waren bis vor sieben Jahren nur zwei Anlagemöglichkeiten vertreten – klassisch oder fondsgebunden. In Ersterer erhält der Sparer einen festgelegten Zinssatz bis zum Vertragsende, welcher sich Rechnungszins nennt. Eben dieser ist auch mitverantwortlich für die Entstehung von Index-Policen. Wie im Bild zu sehen wurde der Rechnungszins vor allem in den letzten 20 Jahren so drastisch reduziert, dass den großen Lebensversicherungsgesellschaften schlichtweg die Kunden gefehlt haben, die noch vermeintlich gut verzinste Verträge abschließen wollten. Natürlich verständlich, wer greift auch freiwillig zur braunen Banane im Supermarkt?

Fondspolicen haben dem schon einiges mehr entgegen zu setzen. Ob mit oder ohne Beitragsgarantien erhält der Sparer hier die Möglichkeit seine Einlagen wachstumsorientiert an den Kapitalmärkten anzulegen. Mittlerweile überzeugen die Branchenführer mit Einzelfonds-Lösungen oder Portfolio Varianten. Gerade in der kurzen Vergangenheit sind hier überdurchschnittliche Renditen, auch nicht selten in zweistelliger Höhe pro Jahr, zu verzeichnen gewesen. Entgegen steht die Möglichkeit das auch Kapitalmärkte, wie zuletzt in Krisenzeiten schwanken können. Entsprechend findet unser Ur-Sparer ebenso auch einmal kein Plus auf der Standmitteilung wieder. Eine kleine Sicherheit im Vertrag wäre da doch noch das Zünglein für unser Unterbewusstsein, aber ist dem wirklich so?

Ein Versicherungs-Hybrid wurde geboren
Eben aus einer Verkettung dieser Vorkommnisse entstand die Index-Police, sollte sie doch beide Szenarien abdecken. Die eingezahlten Beiträge als Sicherheit garantiert, plus die Möglichkeit auf attraktive Gewinne aus den Kapitalmärkten zu ziehen. Klingt verheißungsvoll! In unserer täglichen Arbeit treffen wir immer wieder auf Mandanten, welche die Details hinter diesem Vorhang allerdings nicht vollends durchblickt haben, diesem möchten wir Abhilfe verschaffen.

Der Beitrag zur Index-Police wird vollumfänglich konservativ angelegt. Also bspw. durch festverzinsliche Wertpapiere im klassischen Teil. Bekanntlich liegt der Rechnungszins für neu abgeschlossene Verträge in 2022 bei 0,25%, demnach recht übersichtlich. Dieser angelegte Teil plus der Beitrag soll nun Überschüsse erwirtschaften, welche letztlich erst jetzt in einem vorher festgelegten Index als Option auf einen Aktienindizes im Fondsbereich, angelegt werden. Spannend sich mit dieser Erkenntnis vorzustellen, wie die abgeschlossene Police vielleicht unmöglich die geplanten Renditehöhen erreichen soll, nicht wahr?

Annahme: ein Sparer legt sich in dieser Police 100,-€ monatlich zur Seite. Nach 10 Jahren hat er 12.000€ angehäuft. Auf diese hat er bis dahin wenigstens noch den Rechnungszins pro Jahr erhalten. Hinzu kommt nun die Überschussverzinsung mit beispielhaft 2% auf das ersparte Guthaben, demnach also nur 240 Euro. In 120 Monaten steht lediglich ein marginaler Betrag zur Verfügung, bekannte Gesellschaften rechnen die Erwartungen der Gesamtauszahlung jedoch mit jährlichen drei, sechs oder neun Prozent hoch. Hier entstehen die meisten Missverständnisse und es kommt später zum bösen Erwachen. Dass hier langfristig „echte Gewinne“ entstehen, wirkt nun sehr fraglich. Hierbei reden wir an dieser Stelle noch nicht von weiteren Gebühren und Gewinnobergrenzen die durch eine Option zusätzlich entstehen können. Na toll! Und was jetzt?

Neue Chance: Fondspolice
Klassische Verträge führen durch niedrige Zinsen bereits länger nicht mehr zum gewünschten Ertrag. Vielmehr sehen wir in Fondspolicen die oftmals bessere Möglichkeit auf langfristig gesehene Gewinne. Ein echter Rendite-Turbo stellt diese Absicherung als betriebliche Altersvorsorge dar. Hier warten neben Steuer- und Sozialabgabenersparnis noch weitere Arbeitgeberzuschüsse auf Sie. Sind die Zugaben Ihres Unternehmens für Sie noch nicht attraktiv? Sprechen Sie uns gern an und vereinbaren Sie einen Beratungstermin mit einem unserer Spezialisten für diesen Bereich. Lesen Sie gern mehr dazu im Blogbeitrag „Änderung im Nachweisgesetz beschlossen – Was für Arbeitgeber jetzt wichtig ist.“